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Hollywood im Sir John Monash Centre

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Veröffentlicht am 5 Februar 2018

Eine entscheidende Herausforderung bei der Gestaltung des Sir John Monash Centers war das Neudenken traditioneller Museen und interpretativer Ansätze, um eine neue multimediale Erfahrung zu schaffen, die ein breites Publikum anspricht.

Dies wurde zum Teil durch eine fantastische Auswahl an Filmen erreicht – Archivmaterial, aktuelle Aufnahmen und computergeneriertes Material – die dem Besucher ein wahrlich einzigartiges Erlebnis versprechen.

Beginnend mit der Recherche in den Archiven des Australian War Memorial, der Imperial War Museums, des National Film and Sound Archive, der National Library of Australia und der National Archives of Australia gelang es dem Filmteam, eine große Bandbreite an Archivmaterial zu akquirieren, welches dann in mehr als 70 Filme einging.

Dieses Archivmaterial wurde durch Aufnahmen ergänzt, die in Australien, Frankreich und Neuseeland entstanden.

Die Geschichte des Australian Flying Corps zum Beispiel führte die Crew nach Neuseeland, wo der Oscar-prämierte Regisseur Sir Peter Jackson eine der weltweit größten Sammlungen von Flugzeugen aus dem Ersten Weltkrieg unterhält.

Jacksons Unternehmen The Vintage Aviator stellte einen deutschen Fokker Dr.I Dreidecker sowie eine britische Sopwith Camel zur Verfügung, die in den nachgestellten „Hundekämpfen“ am Himmel zum Einsatz kamen.

Das Filmteam entdeckte auch die kleine Stadt Omaru in der Nähe von Dunedin in Neuseeland und empfand dort das Dorf Villers-Bretonneux nach. Mit einer Kombination aus einem typischen Straßenbild aus dem 19. Jahrhundert und visuellen Effekten verwandelte sich der friedliche Ort und ein Dorf inmitten des Krieges. In anderen Szenen stellte man mit den historischen Gebäuden Le Hamel, Paris und London nach.

Die neuseeländische Landschaft, die Sir Peter für die Hobbit- und Herr der Ringe-Filme genutzt hatte, war der ideale Drehort für die Nachstellung der Westfront. Die Szenen der Lage an der Heimatfront entstanden hingegen in den australischen Kolonialgebäuden des Logan Village Museum südlich von Brisbane.

Die Australian Imperial Forces auf der Leinwand zum Leben zu erwecken, erforderte viel Detailgenauigkeit bei Casting, Kostüm und Make-up.

Schneiderinnen nähten die damals typischen australischen Uniformen mit Tunika, Schlabberhosen, Überrock und Schlapphut oder Kappe inklusive der entsprechenden Abzeichen und Insignien nach.

Make-up Artists ließen an allen Drehorten mit Farbe und Prothesen Männer und Frauen als müde, zerzaust, schmutzig, verwundet und verstümmelt erscheinen. Vor Beginn der Drehs standen die Schauspieler auf den Feldern und wurden mit Schlamm beworfen, um einen realistischen Eindruck eines langanhaltenden Stellungskriegs zu vermitteln.

Diese Szenen und zahlreiche andere werden auf 184 Bildschirmen an allen Wänden und der Decke der immersiven Galerie des Sir John Monash Centers erzählt. Einige Szenen sind vergrößert, während andere in ihre elementaren Einzelteile zerlegt wurden. Für ältere Besucher ist es ein IMAX-Erlebnis auf einem völlig neuen Level. Für jüngere Zuschauer ist es Augmented Reality in Höchstform.

Sowohl das Archivmaterial als auch das neue Material sind grafisch und bunt. Männerstimmen vermitteln die persönlichen Eindrücke gewöhnlicher Australier ohne die traditionelle Abhängigkeit von historischen Objekten. Bei der Rekonstruktion der Szenen wurde jedes einzelne Wort einer Archivquelle zugeordnet und ist in Zeit und Ort authentisch.

Die Filmproduzenten des Sir John Monash Center trafen die strategische Entscheidung, in Farbe zu filmen. Ihr Ziel war es, die dramatische Wirkung der Galerien zu verstärken und die Erfahrung so zu gestalten, dass die Besucher die Bedeutung erfassen können.

Die Erfahrungen der australischen Männer und Frauen im Militärdienst waren nicht monochrom oder verblasst. Daher war es entscheidend, sie nicht als solche zu präsentieren. Durch die Verwendung von Farben sehen die Zuschauer die extreme Realität der Vergangenheit und dies öffnet ihren Geist für eine neue Interpretation der Kriegsgeschehnisse.

Das letztliche Endergebnis ist ein intuitives und zutiefst persönliches Erlebnis, bei dem der Besucher eine Verbindung zu den einzelnen Charakteren empfindet und die Totalität des Krieges verspürt.

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