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Australierinnen an der Westfront

Eine Station des 2. Australischen Feldlazaretts in der Nähe von Steenvoorde. Die meisten hier behandelten Patienten wurden durch die Kämpfe der Dritten Schlacht von Ypern verwundet. (AWM E04623)

Neuigkeiten

Veröffentlicht am 3 Februar 2018

Die offiziellen Geschichten von Frauen im Ersten Weltkrieg konzentrieren sich in erster Linie auf Pflege im Ausland und wohltätige Aktivitäten an der Heimatfront, aber Frauen hatten eine viel weitergehende Rolle.

 

Obgleich den Frauen in den alliierten Ländern der Kampfeinsatz untersagt war, dienten sie an der Front als Ärztinnen, Krankenwagenfahrerinnen, Köchinnen, Angestellte, Mechanikerinnen, Reporterinnen und Künstlerinnen.

Sie dienten sogar als Ausbilderinnen im Umgang mit Gasmasken, entschlüsselten Codes und arbeiteten als Signalgeberinnen.

Mehr als 20 australische Frauen dienten als Chirurginnen, Pathologinnen, Anästhesistinnen und medizinische Offiziere in Ländern wie England, Ägypten, Frankreich und Belgien.

Das Australian Women’s History Network fand heraus, dass Ärztinnen ihre Ausbildung ehren und auf den Prüfstand stellen, dem Britischen Weltreich dienen, den Erwartungen der Familie entfliehen, ins Ausland reisen sowie im Ausland geliebte Menschen besuchen wollen.

Dr. Phoebe Chapple (1879 – 1967) aus Adelaide war Australiens erste Frau, die die Militärmedaille für „Tapferkeit und Pflichterfüllung“ erhielt, nachdem sie und 40 andere in einem Graben an der Westfront bombardiert wurden.

Dr. Chapple war eine Zeitgenossin der australischen Ärztinnen Agnes Bennett, Lillian Cooper und Mary de Garis, die dem Scottish Women’s Hospitals for Foreign Service beitraten, um in Feldlazaretten und auf Lazarettschiffen zu arbeiten.

Dr. Bennett ermutigte viele andere Frauen, darunter die ordnungsliebende Miles Franklin, die Australiern vor allem als die Autorin von My Brilliant Career (1901) bekannt ist.

Ein anderer war Olive King (1885 – 1958) aus Sydney, die sich bei Kriegsbeginn in England aufhielt. King fuhr in ihrem eigenen, liebevoll „Ella“ genannten Krankenwagen nach Belgien, Frankreich und dann Serbien.

Sie reiste zwischen Kampftrümmern umher, um verwundete Soldaten zur medizinischen Behandlung zu bringen. Sie nahm mechanische Reparaturen selbst vor und entging mehrmals der Gefangennahme.

Später gründete sie mit Mitteln ihres wohlhabenden Vaters in Sydney ein Netzwerk von Gemeinschaftsküchen, um Flüchtlingsfamilien und Soldaten zu helfen, und wurde schließlich von der serbischen Regierung ausgezeichnet.

Olive King (1885 – 1958) und ihr Krankenwagen Ella in Frankreich. Kings Erlebnisse an der Front waren für ihre Familie und Freund in Australien „unvorstellbar“.

Andere Frauen hatten eine formellere Rolle in mechanischen Angelegenheiten.

Das Women’s Auxiliary Corps (WAAC) wurde 1917 in Großbritannien gegründet, um erfahrene Soldaten von Rollen außerhalb des Kampfeinsatzes abzuziehen – im religiösen Bereich sowie in der Küche und bei der Reparatur.

Es stand unter weiblicher Leitung und rekrutierte zahlreiche Australierinnen, die zu den anderen Frauen an vorderster Front stießen.

Aspekte des militärischen Lebens wurden von inoffiziellen Kriegskünstlerinnen wie Hilda Rix und Isobel Rae eingefangen.

Rix, deren Ehemann fünf Wochen nach der Hochzeit an der Somme getötet wurde, malte mehrere bekannte Werke, die sich mit dem Ruin und der Trauer des Krieges auseinandersetzten.

Isobel Rae lebte in der französischen Küstenstadt Étaples, als der Krieg ausbrach. Sie zählte nicht zu Australiens 16 offiziellen Kriegskünstlern, sondern blieb in der Stadt und schuf 200 Bilder des Krieges.

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