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Wer war Charles (C.E.W.) Bean?

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Veröffentlicht am 22 Dezember 2017

Viele der historischen Berichte Australiens über die Westfront stammen aus den Schriften des offiziellen Kriegsberichterstatters des Landes, Charles Bean.

In den Jahren 1914-18 reiste Bean an Orte, wo australische Soldaten dienten, und berichtete Australiern daheim über die Erlebnisse unserer Truppen an der Front.

Seine neue Sichtweise war auf „gewöhnliche“ Leute gerichtet und seine Werke fanden Anklang bei Männern und Frauen in Australien.

Charles Bean, am besten als C. E. W. Bean bekannt, wurde vom australischen Journalistenverband anerkannt und beauftragt, nachdem er einen anderen Journalisten, Keith Murdoch (Vater des späteren Vorsitzenden von News Corp, Rupert Murdoch) knapp übertraf.

Bean hat in London als Korrespondent für The Sydney Morning Herald gearbeitet und mehrere Bücher veröffentlicht.

Nachdem er als Ehrenkapitän beauftragt wurde, ging er in Gallipoli an Land, fünf Stunden nach der Seelandung der Australischen Truppen.

Wäre er nicht ein Zivilist, würde ihm das Military Cross für seine Tapferkeit bei den Hilfeleistungen für verletzte Männer in der Nacht des 8. Mai 1915 verliehen werden. Später, am 6. August, wurde ihm ins Bein geschossen und er war der einzige alliierte Korrespondent, der von April bis Dezember auf Gallipoli blieb.

Als das Einsatzgebiet zu Frankreich wechselte, berichtete Bean über alle bis auf eine der Schlachten, an denen australische Soldaten beteiligt waren.

Seine Berichte waren detailgetreu und ausführlich und er absorbierte die Atmosphäre und die Ereignisse, die ihn umgaben. Zur selben Zeit widersprachen die Meinungen seines Editorials oft den Militärbehörden, doch er war hoch angesehen.

Bean hat den „Nebel des Krieges“ (Kommunikationsausfall zwischen Kommandanten in der Nachhut und Truppen an der Spitze der Front) beobachtet und die verheerenden Auswirkungen der Kriegsneurose beschrieben.

Das intensive Artilleriefeuer, sagte er, habe die Konventionen des psychologischen Schutzes weggerissen und die Männer „ohne anderen Schutz als den nackten Rahmen ihres Charakters“ hinterlassen – eine Erfahrung, die viele überforderte.

Sein Ruf und sein Einfluss wuchsen und im Jahr 1916 wurde ihm der Zugriff auf die Kriegstagebücher der britischen Armee gewährt, ein Privileg, das viele britische Historiker nicht erhielten.

Er stellte fest, dass australische Soldaten begeisterte Sammler von Schlachtfeld-Andenken waren und machte sich an der Westfront tiefe Überlegungen darüber, wie Australien seine Kriegsanstrengungen mit einem Museum, einem Denkmal und einem Archiv ehren sollte.

Zur selben Zeit wurde die Australian War Records Section gegründet, um die Sammlung an Kriegsdokumenten und -Artefakten zu verwalten. Es wurden 25.000 Objekte, Papieraufzeichnungen, Fotografien und Kunstobjekte zusammengetragen.

Im Juli 1918 reiste Bean zum französischen Dorf Villers-Bretonneux, um die Überbleibsel eines typischen Hauses, das bombardiert wurde, zu bewahren.

Der Künstler John Longstaff hat die Szene gemalt, während der Fotograf Hubert Wilkins und der War-Records-Mitarbeiter Syd Gullett die Garderobe, die Fensterrahmen, die Fliesen, das Deckenmaterial, die Tapete und die deutsche Militärausrüstung aufbewahrten.

Bean stellte sich ein australisches Kriegsmuseum in seiner Heimat vor und wollte das französische Zimmer als Erlebnis für „gewöhnliche“ Australier rekonstruieren.

Am Ende des Krieges kehrte er nach Australien zurück, publizierte das 12-bändige Official History of Australia in the War of 1914-1918 und trug maßgeblich zur Errichtung des Australian War Memorial bei.

Für ihn stand der gewöhnliche Soldat stets im Mittelpunkt, wodurch er einer noch größeren Geschichte Form gab: der Anzac-Legende von einem kampfbereiten, stoischen und lakonischen Rowdy, der nie einen Freund vergaß.

Referenzen

C. E. W. Bean, Official History of Australia in the War of 1914-1918. Vol. III. Sydney: Angus und Robertson, 1921. pp. 659-60.

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