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Um der Liebe Gottes willen

Das Personal der Heilsarmee und des AIF lädt bequem Gegenstände auf einen LKW zur Verteilung an die Truppen (AWM 007478).

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Veröffentlicht am 12 Mai 2018

Wenn Sie ein australischer Soldat wären, fern von der Heimat im Krieg, was würden Sie in Ihrer Tasche bei sich tragen? Ein Foto von Ihrer Familie, Notizbuch und Bleistift oder vielleicht ein paar Süßigkeiten?

Zusammen mit all diesen Dingen hatten viele Soldaten eine kleine Militärbibel oder ein Gebetbuch bei sich. Sie fanden Trost in ihrem geistlichen Glauben und vertrauten darauf, in der Belastung der Schlacht nicht allein und von Gott behütet zu sein.

Chaplain George Jarvis schrieb von den Schlachtfeldern Frankreichs im Ersten Weltkrieg an seine Frau:

Dienstag, 18. Juni 1918

Ja liebste Ethel, ich bin mir sicher, wir können getrost alles in Gottes Hand legen. Was für ein Segen ist es doch, Dir, mein Liebling, berichten zu können, dass ich mehr als nur einmal erkannt habe, welch ein spürbarer Trost es ist, sich in Gottes Hand zu fühlen. Wenn andere „geschwätzig“ werden, sich ducken und wirklich große Angst haben, fühle ich den Trost des Vertrauens auf Ihn.

Jede Streitkraft des Militärs – Marine, Heer und Luftwaffe – hat Seelsorger oder Padres, wie sie oft genannt werden. Padre ist ein spanisches Wort, das „Vater“ bedeutet und ursprünglich vermutlich für katholische Priester gebräuchlich war, sich aber heute auf alle männlichen und weiblichen Seelsorger bezieht.

Padres haben eine einzigartige Rolle. Sie tragen die gleiche Uniform und stehen unter dem gleichen Druck wie andere Männern und Frauen im Militär, aber sie sind dazu ausgebildet, jenen, mit denen sie dienen, Frieden, Hoffnung und Liebe zu bringen.

Ein Outdoor-Gruppenporträt eines belgischen Priesters und eines australischen Padre mit Dorfkindern, alle unidentifiziert (AWM E04142).

Nach den Regeln der Genfer Konvention sind Militär-Padres Nichtkombattanten und tragen bei Einsätzen eine Armbinde – ein Band am Oberarm über der Uniform –, damit sie als zu schützende Menschen erkennbar sind. Oft begleiten sie Truppen an Frontstellungen und arbeiten unter gefährlichen Bedingungen.

Die Rolle der Padres ist religionsübergreifend die gleiche, obwohl sie unterschiedliche Namen haben können.

Auch schon während des ersten Weltkriegs haben Kommandanten die kulturelle Vielfalt ihrer Truppen beachtet.

Zu der Australian Imperial Force gehörten Aborigines, Maoris sowie Menschen jüdischer, chinesischer, griechischer, libanesischer und deutscher Herkunft. Sowohl die Briten als auch die Franzosen hatten eine große Anzahl nicht-christlichen Soldaten, darunter auch Muslime aus Nordafrika.

Ungeachtet ihres Glaubens hatten alle fern von ihrer Heimat ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Captain John Cope, Padre beim 14. Bataillon der Australian Imperial Force in Ägypten, schrieb kurz nach der Evakuierung aus Gallipoli seiner Mutter nach Hause:

Ägypten, 14.1.16

Am vergangenen Sonntagabend habe ich einen wunderbaren kleinen Gottesdienst auf dem Sand abgehalten – der Gottesdienst bei der morgendlichen Parade wurde von einem plötzlich auftauchenden Flugzeug gestört, das direkt über unseren Köpfen flog. Ich konnte ihnen also unmöglich erzählen, wie Nehemia die Mauer baute, während alle Augen nach oben auf das summende Flugzeug gerichtet waren. Also sprach ich den Segen.

Die Heilsarmee oder die „Salvos“, wie sie in Australien liebevoll genannt werden, sind eine weltweite Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, sich um die körperlichen und geistigen Bedürfnisse der Menschen zu kümmern.

Nirgendwo kam dies deutlicher zum Ausdruck als im Krieg. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Heilsarmee weithin als „Christentum mit hochgekrempelten Ärmeln“ bezeichnet, und viele ihrer Seelsorger und Freiwilligen dienten in allen Bereichen des Konflikts.

Es war in Le Havre in Frankreich, wo ihr berühmtes „Hop In“-Zeichen zum ersten Mal auftauchte. Soldaten konnten an diesen Zentren zu einer Tasse Tee und einer freundlichen Plauderei Halt machen. „Salvos“ oder „Sally Men“ dienten darüber hinaus auch als Sanitäter und Bahrenträger für Soldaten, die an der Front verwundet wurden.

Heute sind Gebete, Lesungen und Choräle oft Bestandteil von Gedenkveranstaltungen, manchmal vom Publikum gesprochen oder gesungen, manchmal aber auch von Seelsorgern oder anderen ausgewählten Personen vorgetragen.

Jeder anerkennt das Opfer derer, die gedient haben, sowie die geistliche Kraft und den Trost, der aus einem festen Glauben kommen kann.

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