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Radfahren in Flandern

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Veröffentlicht am Mai 23 2018

In Belgien können sich Radfreunde wie Zuhause fühlen. Sein flaches Terrain, die wunderschöne Landschaft und die malerischen Dörfer sind ein Paradies für Radsportbegeisterte.

Eine Reihe von Radwegen durchqueren die Gedenkpfade durch Flanderns Felder, ausgehend von der charmanten mittelalterlichen Stadt Ypern.

Die „Friedensroute“ ist eine beliebte 45 Kilometer lange Radstrecke und bietet eine ideale Einführung in den Ypernbogen – der Ausdruck, der die bogenförmige Frontstellung beschreibt, die Ypern auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkriegs umschloss.

Ausgehend vom Grote Markt (Stadtplatz) von Ypern führt die Route zunächst zum Hill 60 und zum Caterpillar Crater. Hier gruben australische Tunnelarbeiter einen 500 Meter langen Tunnel, um unter den deutschen Linien Sprengstoff zu legen, der schließlich im Juni 1917 als Teil der Schlacht von Messines detonierte.

Die hügelige Mondlandschaft, die heute auf Hill 60 existiert, ist eine Folge der riesigen Minenexplosionen und noch 100 Jahre später ein Mahnmal für die beispiellose Zerstörung. Die Explosionen waren bis zu den Atombomben des Zweiten Weltkriegs die größten der Geschichte.

Nach Hill 60 führt der Radweg durch friedliche, ländliche Landschaft, die durch Milchviehbetriebe und Felder mit Mais, Lauch und Hopfen gekennzeichnet ist. Die Radfahrer werden jedoch regelmäßig daran erinnert, dass es sich nicht um eine gewöhnliche ländliche Szenerie handelt. Friedhöfe, Kraterlöcher und Überreste von Bunkern sind in der Landschaft verstreut.

Der nächste Halt auf der Friedensroute ist der Friedhof Tyne Cot, die größte Kriegsgräberstätte des Commonwealth weltweit mit 11.953 Grabsteinen, von denen 8.369 unbenannt sind. Das Gebiet um Tyne Cot wurde 1917 von der 3. Australischen Division im Rahmen der Schlacht von Passchendaele erobert.

Nach Tyne Cot führt die Route nach Norden, zum deutschen Militärfriedhof Langemark. Hier sind mehr als 44.000 Männer begraben, ein deutliches Mahnmal für die Verluste auf beiden Seiten.

Der letzte Halt vor der Rückkehr nach Ypern ist der Friedhof Essex Farm. Hierbei handelt es sich auch um den Standort des ehemaligen Feldlazaretts, wo der kanadische Arzt John McCrae das berühmte Gedicht „Auf Flanderns Feldern blüht der Mohn…“ schrieb.

Auf dem australischen Gedenkpfad durch Flanderns Felder können Radfahrer eine tiefe Verbindung zur Geschichte der Region herstellen.

Mehr Informationen

In Flanders Fields gibt es zahlreiche Fahrradverleihe, die Urlaubern Fahrräder zustellen und sie wieder abholen. Auch Touristenführer stehen für den Tag zur Verfügung. Karten der Radwege sind an der Touristeninformation in der Tuchhalle in Ypern erhältlich.

www.visit-ypres.com

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