Peronne, wie auch das nahe Mont St. Quentin, das Ende August, Anfang September 1918 eingenommen wurde, war eine Festungsstadt. Peronne war von flachen, grasbewachsenen Festungsmauern umgeben, vor denen ein mit Wasser gefüllter Festungsgraben lag, den zwei Brücken überspannten.
Die Deutschen sprengten die größere dieser beiden Brücken, als die Australier auf die Stadt vorrückten. Die Einnahme von Peronne stellte sich als schwierig heraus. Die Australier rückten auf der verbleibenden Brücke in die Stadt vor. Die kleine, hölzerne Fußgängerbrücke war intakt geblieben. Beim Vorrücken über die Brücke wurden vier Australier von deutschen Maschinengewehren getötet, die sich auf den Zinnen des Altstadtschlosses befanden. Unter den Getöteten war Corporal Alexander Buckley, der für seine Taten früher am selben Tag posthum mit dem Victorian Cross ausgezeichnet wurde.
Zu einem früheren Zeitpunkt im Verlauf des Angriffs auf Peronne waren Corporal Alexander Buckley, der Sohn einer Familie von Viehbauern aus Gulargambone in New South Wales, und andere von einem deutschen Maschinengewehrnest aufgehalten worden. Mit außerordentlichem Mut stürmten Buckley und ein anderer Gräber das Maschinengewehrnest, töteten vier der Soldaten dort und nahmen weitere 22 Deutsche gefangen.
Viele weitere Australier verloren während der Schlacht ihr Leben, darunter Lieutenant Isaac Hallenstein. Hallenstein, ähnlich General Monash, war ein vielversprechender junger jüdischer Offizier und der Sohn jüdischer Immigranten, die aus Deutschland nach Australien gekommen waren. Lieutenant Hallenstein wurde in Peronne, nur wenig mehr als 530 Kilometer entfernt vom deutschen Heidelberg, dem Ort seiner Geburt, getötet.
Ein Vorfall inmitten des Horrors der Schlacht sorgte unter den Gräbern für Erheiterung. Brigadier Harold „Pompei“ Elliott, der angesehene Anführer der 15. Brigade, stürmte während der Schlacht in Richtung der zerstörten Hauptbrücke, um die Männer des 58. und des 59. Bataillons zur Kanalüberquerung zu ermutigen. Pompei stand auf einem Tragbalken der zerstörten Brücke und richtete – im vollen Angesicht des Feindes – das Wort an die Männer. Als ein Maschinengewehr das Feuer eröffnete, fiel Pompei in den Kanal und hatte Mühe, über das steile Ufer aus dem Wasser zu klettern. Schlussendlich gelang es ihm und „der Brigadier erklomm den Hügel nass tropfend in Richtung der Kommandeure der Bataillone, die zu ihm eilten.“ Er befahl Major Ferres vom 58., sein Bataillon durch Peronne zu führen und Flamicourt östlich der Stadt anzugreifen. Die australischen Funker schickten daraufhin die Nachricht, dass „Pompei in die Somme gefallen“ sei.
Bei ihrem Vorstoß nach Peronne versuchten die Australier verschiedene Taktiken, um die deutsche Verteidiger zu beschäftigen. Manche Australier überquerten den Festungsgraben auf losen Holzbalken. Allerdings standen sie ununterbrochen durch die deutschen Maschinengewehre auf den Stadtmauern und die Scharfschützen in den Fenstern unter Beschuss. Die Australier nahmen die Stadt schließlich mit mehr Unterstützung nach einer Anzahl kleinerer Kämpfe in und um die Zinnen der Altstadt und trotz der deutschen Barrikaden in den Straßen und den deutschen Schützen in den Fenstern der Häuser der Stadt ein.
Die Stadt wurde schließlich eingenommen und am 3. September 1918 war die Schlacht um die Stadt gewonnen.
Viele Gräber sahen die australischen Siege in Mont St.Quentin und Peronne als einige der besten der AIF-Truppen an. Der britische Kommandeur General Sir Henry Rawlinson sprach im Hinblick auf die Operation von der „größten Meisterleistung des Krieges.“
Die Siege waren bedeutend und hart erkämpft. Der Stress dieser Schlachten hatte ohne Zweifel Folgen für die Truppen, deren Einheiten nun geschwächt und voller müder Männer an den Grenzen ihrer Kräfte waren.
Peronne war der Ort, an dem beinahe zwei Wochen später die erste bestätigte Meuterei der australischen Truppen mit Offiziersunterstützung stattfand. Drei Züge des 59. Bataillons weigerten sich nach ununterbrochenen Anstrengungen, weiterzuziehen. Das Problem wurde durch offene Gespräche zwischen den Männern und dem AIF-Führungsstab gelöst. Dennoch waren die Handlungen der drei Züge ein bezeichnender Moment für diese erschöpften Truppen in den letzten Monaten des Krieges.
Besucher in Peronne können an den Kriegsgräbern des Commonwealth im Gemeindefriedhof von Peronne die letzte Ruhestätte der mutigen australischen Gräber besichtigen, die in Peronne und Mont St. Quentin kämpften, darunter jene von Corporal Buckley und Lieutenant Hallenstein.
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