
Geschichte
Zurück zu den NachrichtenLeben in den Schützengräben

Die Zustände in den Schützengräben an der Westfront waren sowohl erbärmlich als auch voller Gefahren.
Die Soldaten mussten mit Artillerie, Maschinengewehren, feindlicher Infantrie und Gas fertig werden. Die britischen Schützengräben waren oft überflutet, was zu Krankheiten und, aufgrund des ständigen Stehens im Wasser, zu Erkrankungen wie dem „Grabenfuß“ führte. Außerdem gab es Ungeziefer – mit Ratten, die sich an den Leichen vollgefressen hatten, stechenden Insekten und Läusen.
Im Winter wurden die Bedingungen sogar noch schlechter und viele Soldaten erlitten Erfrierungen. Trotzdem mussten die Soldaten weiter durchhalten und bereit sein, jeden Augenblick zu kämpfen. Deshalb genossen sie kleine Annehmlichkeiten, wann immer dies möglich war. Hier sind fünf Objekte, die in den Schützengräben gefunden wurden:
Erkennungsmarken
Dieses System zur Identifizierung der Soldaten geht bis auf den Burenkrieg (1899 – 1902) zurück. Die ersten Zinnmarken wurden 1906 an australische Soldaten ausgegeben und mit deren Namen, der Nummer ihres Regiments, der Religion und Einheit gestempelt.
Während des ersten Weltkriegs wurden Marken aus Faserplatten eingeführt: eine runde und eine achteckige. Die oftmals grüne, achteckige Marke sollte am Körper des Soldaten verbleiben, falls er getötete wurde, während die runde, meist rote Marke eingesammelt und nach Möglichkeit an seine nächsten Verwandten gesendet wurde.

Schützengraben-Knüppel
Der Überfall feindlicher Schützengräben beinhaltete oft verzweifelte Nahkämpfe und es wurden Nahkampfwaffen gefertigt, um den Feind zu töten.
Dieser spezielle Schützengraben-Knüppel wurde so entworfen, dass er auf den Griff eines Klappspaten (vom Militär verwendetes Grabewerkzeug) passte; darauf wurde ein schweres Zahnrad befestigt. Derartige improvisierte Waffen wurden von Soldaten beider Seiten verwendet.

Ein Lichtstrahl
Australische Soldaten zogen mit mindestens einem kleinen Luxus aus der Heimat an die Westfront, wie dem“Soldier’s Friend‘ Camp Pocket Candlestick”.
Eine angezündete Kerze wäre in einem verdunkelten Bunker willkommen gewesen, obwohl die Soldaten diese abschirmen mussten, damit das Licht kein feindliches Feuer anzog.
Dieser bedruckte Weißblech-Kerzenhalter (abgebildet) stammt ungefähr aus dem Jahr 1915. Die Dose hielt den Inhalt trocken und einsatzbereit und der Deckel konnte auch dazu genutzt werden, die Flamme vor Zugluft zu schützen.

Gasmaske
Dieser Ausrüstungsgegenstand wurde zum ständigen Begleiter der Soldaten an der Front, nachdem die Deutschen am 22. April 1915 bei Ypern erstmals in großem Umfang Gas eingesetzt hatten.
Gasmasken bestanden aus einer Stoffmaske zum Umhängen mit Aktivkohlefilter, die in einem Beutel an der Uniform befestigt waren.
Sie waren außerordentlich unbequem und unhandlich. Ermüdung und Desorientierung gehörten zu den Nebeneffekten ihrer Verwendung, aber die Alternative war weitaus schlimmer.

Zahnbürste
Von Soldaten wurde verlangt, selbst unter den schwierigsten Bedingungen Hygiene- und Körperpflegestandards aufrechtzuerhalten.
Zähneputzen mit Zahnbürsten, die aus Tierhorn hergestellt waren, Rasieren, elementares Waschen und regelmäßiges Haareschneiden wurden erwartet. Soldaten baten sich oft gegenseitig um Hilfe, um das Haar hinten und an den Seiten kurz zu schneiden.
