Geschichte
Zurück zu den NachrichtenWas für eine Ausbildung erhielten die Soldaten?
Die Ausbildung in der Australian Imperial Force (AIF) hatte zu ihrer Zeit an der Westfront zwischen 1916 und 1918 zwei Hauptziele.
Zunächst sollten neue Rekruten in die militärische Disziplin, Befehlsstruktur und Ordnung eingeführt werden. Das wurde zum Teil durch ein Grundausbildungsprogramm in Australien, Ägypten oder England erreicht und im Prinzip über die gesamte Dienstzeit der Soldaten fortgeführt.
Dazu gehörte das Marschieren und die Übung am Gewehr, die Reinigung und Pflege der persönlichen Ausrüstung und eine Form von Aufsicht und Kontrolle, die sich stark vom normalen zivilen Leben unterschied. Zum Beispiel verwies der Kommandeur des 12. Ausbildungsbataillons in einer Anweisung an die Offiziere vom Mai 1917 auf die folgenden Punkte:
„Am Zustand der Stiefel in den Baracken wurde deutlich, dass die Offiziere und Unteroffiziere keine regelmäßigen Inspektionen durchführen. Die Stiefel dürfen keinesfalls in einen Zustand starken Verschleißes geraten, sondern müssen umgehend dem Schuhmacher zur Reparatur zugeführt werden.
Mehrere Männer wurden mit langen Haaren und unrasiert angetroffen. Dafür gibt es keine Entschuldigung.“
Auf die Grundausbildung folgte dann die deutlich ernstere Aufgabe, aus einem Mann einen kampftauglichen Soldaten zu machen, der zumindest teilweise auf die Form der Kriegsführung vorbereitet sein sollte, die ihn in Frankreich und Belgien erwartete.
Die Themen und Übungen im Handbuch der 1. Ausbildungskompanie des 15. Ausbildungsbataillons waren meilenweit vom vorherigen Alltagsleben der Rekruten entfernt und beinhalteten tägliche körperliche Ertüchtigung, das Ausheben und Befestigen von Schützengräben mit Stacheldraht, das Schießen mit Gewehrgranaten und dem Lewis-Maschinengewehr, dem Umgang mit Gasangriffen, der Anwendung von Handgranaten und dem Bajonett und dem Befolgen von Handlungsregeln für den Schützengraben.
Die Ausbildungsinhalte fanden dann bei sogenannten Manövern praktische Anwendung. Hier übten die Männer ihre erworbenen Fertigkeiten bei Übungsangriffen am Tag und in der Nacht. Schon bald mussten sie im harten Leben an der Front beweisen, was sie in der gemeinsamen Ausbildung im Umgang mit ihren Waffen gelernt hatten.