Geschichte
Zurück zu den NachrichtenDie Schlacht bei Messines
‚Sie haben sich mehrfach vergeblich bemüht, uns zu umarmen – ich habe noch nie so viele demoralisierte Männer gesehen’
– Leutnant Garrard, 40. Bataillon, ‘Lehrer aus Launceston, Tasmanien’ , beschreibt die Folgen für gefangene Deutsche nach der Detonation der Minen bei Messines
Die Schlacht bei Messines war darauf ausgerichtet, die strategische Anhöhe des Wyschaete-Messines-Gebirgkamms südlich von Ypres einzunehmen.
Diese deutsche Position bildete eine Ausbuchtung oder einen markanten Punkt, der in die alliierten Linien projiziert wurde.
Um ihren Feldzug östlich von Ypres durchzuführen, mussten die Alliierten den Bergkamm erobern, der als die ‚schwarze Linie‘ bekannt war, und dann die ‚Oostaverne-Linie‘ auf dem Osthang einnehmen.
Diese Ziele wurden der dritten Division Australiens unter Generalmajor John Monash zugewiesen, gemeinsam mit der neuseeländischen Division und der 25. britischen Division unter General Sir Herbert Plumer—dem Befehlshaber der zweiten Armee, der für sorgfältige Planung bekannt war.
Der Angriff wurde sorgfältig geplant — mit Modellen des Geländes und Informationen, die von der Luftaufklärung gesammelt wurden.
Dieser Teil des Messines-Abschnitts war von einem unerbittlichen Kampf zwischen alliierten und deutschen Tunnelbauern gekennzeichnet, die versuchten, ein Labyrinth unter dem jeweils anderen zu erbauen.
Während dieser unterirdischen Kriegsführung schafften es die Alliierten, enorme Mengen von Sprengstoff in einer Reihe von 19 Minen zu platzieren.
Die Detonation löschte beinahe die gesamte deutsche Front aus und leitete wohl eine Art industrialisierter Zerstörung und Tötung ein, wie sie noch nie zuvor erlebt wurde.
Riesige Krater wurden ausgegraben und deutsche Zement-Bunker zerschleudert. Die überlebenden deutschen Truppen waren daher benommen, verwirrrt und demoralisiert.
Seit dieser Zeit wurde die Detonation als die größte Explosion während eines Krieges beschrieben, bis es zum Ereignis der Atombombe im Zweiten Weltkrieg kam.
Die offizielle Geschichte Australiens im Krieg von 1914-1918 beschreibt die Explosionen auf beinahe ätherische Weise:
‘Um 15:10 Uhr fingen eine Reihe großer Gewehre an, abzufeuern, und dann wurden die Grabenwände geschüttelt … in der Nähe von Wytschaete schwillte eine große, pilzförmige Blase aus der Erde an, und platzte dann, um einen geschmolzenen, rosigen Glanz auf den Untergrund einer dichten Wolke zu werfen, die sich knapp darüber befand. Während deren Glanz nachließ, platzten zwei weitere Blasen daneben. Im Laufe von 20 Sekunden passierte die gleiche Sache immer und immer wieder, von rechts nach ganz links.‘
Die Detonation war das Herzstück des Angriffs der Alliierten, wurde aber von einer Artilleriebombardierung in der Woche davor unterstützt.
Die Deutschen reagierten mit ihren eigenen Barrieren, die zu mehr als 500 Opfern in der dritten Division führten.
Nicht alle deutschen Positionen waren einer derartigen Zerstörung ausgesetzt. Die 33. Batallion musste einen entschlossenen deutschen Widerstand am Südrand des Schlachtfelds überwinden.
Der deutsche Widerstand wurde auch vor der zweiten Phase des Angriffs erneuert, kurz nach 5 Uhr, als die Alliierten sich selbst verstärkten.
Die Alliierten marschierten unermüdlich weiter und eroberten das Dorf Messines. Obwohl sie auf stärkeren deutschen Widerstand stießen, konnten sie die meisten ihrer Ziele erreichen.
Der Kampf zwischen den Bunkern war brutal. Charles Bean, offizieller Kriegshistoriker Australiens, beschrieb diesen als ‘… gekennzeichnet von einer Grausamkeit, die dazu führt, dass das Lesen jeder wahren Darstellung besonders unangenehm ist … die Regeln eines ‘zivilisierten’ Krieges waren machtlos’.
Die Detonation der Minen bei Messines bot den Alliierten einen enormen Vorteil, erwies sich aber als kostspielig, da die Australier 6000 Opfer zu beklagen hatten.