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Innovation in Zeiten des Konflikts

Zwei Soldaten sitzen neben einem Stapel leerer Dosen, die Stacheldraht für Marmeladenbomben zerschneiden. Die Bomben wurden in der Nähe des Strandes hergestellt, einer Stelle, die im Volksmund als "Bombenfabrik" in der Nähe von Anzac Cove (AWM G00267) bekannt

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Veröffentlicht am 21 Juni 2018

Kriege waren seit jeher treibende Faktoren hinter Innovation und technologischen Fortschritten. Im Verlaufe der Jahrtausende haben sich die Waffen, die die Menschen in der Schlacht führten, entwickelt – von Knüppeln und Schwertern bis zu Pfeilen und Gewehren. Im letzten Jahrhundert haben neue Technologien den Charakter der Kriegsführung weiter transformiert und Kriegsausgänge beeinflusst.

In vielerlei Hinsicht ist die Ausrüstung der Männer und Frauen im australischen Militär heute dem der Anzacs im Ersten Weltkrieg ähnlich – Stiefel, Bekleidung, Schutzausrüstung und Möglichkeiten, die Ausrüstung zu tragen. Gleichzeitig sind die Veränderungen an der einfachen Kampfausrüstung unübersehbar.

Die Australier haben in Konfliktzeiten große Innovationskraft gezeigt, von improvisierter Kreativität auf dem Schlachtfeld bis hin zu wissenschaftlichen Erfindungen daheim. Während des Ersten Weltkrieges sahen sich die Australier solch großen Herausforderungen gegenüber, dass das Überleben oft von ihrem Einfallsreichtum abhing. Ein Beispiel dafür ist die Erfindung des Periskopgewehrs zur Schussabgabe in den Schützengräben von Gallipoli.

Handkoloriertes Porträt von Sergeant W.C. 1920

William Beech, Obergefreiter der Australian Imperial Force (AIF), erfand das Persikopgewehr im Mai 1915. Das Gerät erlaubte es Soldaten, die in einem Schützengraben standen, zu zielen und schießen, ohne sich dem Feind zu offenbaren. 1916 sagte der britische General William Birdwood über das Periskopgewehr:

„Unsere komplette moralische Überlegenheit gegenüber den Türken beruht zum Teil auf einer sehr cleveren Erfindung eines Mannes namens Beech …“

Ein australischer Soldat, der ein Periskopgewehr bei Gallipoli, die Türkei, 1915 verwendet

Im Jahr 1921 erhielt Beech als Belohnung für seine Bemühungen vom Verteidigungsministerium 100 Pfund.

Mit diesem Gewehr konnten die Soldaten zielen und abdrücken, ohne eine Verletzung zu riskieren, weil sie ihren Kopf über den Rand des Schützengrabens erhoben.

Um außerdem den Mangel an Bomben auszugleichen, richteten Anzac-Truppen eine Bombenfabrik ein, in der alte Lebensmitteldosen zu Waffen recycelt wurden.

Ein weiteres Beispiel für Innovationen findet sich an der Westfront. Im Angesicht der Herausforderung, die vorrückende Infanterie im Schlachtverlauf mit frischer Munition versorgen zu können, entwickelte Kapitän Lawrence Wackett, Pilot beim Australian Flying Corps, eine Methode, Munition per Faltschirm abzuwerfen.

Der Erfindergeist zeigte sich im Ersten Weltkrieg nicht nur auf dem Schlachtfeld. Die politische Führung in Australien räumte ein, dass zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen neue Technologien benötigt würden. Nachdem er im Jahr 1915 in Melbourne einer Vorführung technologischer Fortschritte beigewohnt hatte, bemerkte der Gouverneur von Victoria, Arthur Stanley, dass in Kriegszeiten die Notwendigkeit bestünde „diese wissenschaftliche Kraft der Massen … zur Unterstützung des Landes und des Britischen Weltreiches einzusetzen.“

Die Australier reagierten auf diesen Appell und das Verteidigungsministerium erhielt zahlreiche Entwürfe für neue Technologien, von Militärpanzern bis hin zu einem „Verteidigungszaun“, der feindliches Feuer abwehren sollte.

Zur selben Zeit und neben den Einreichungen von Ideen durch Zivilisten finanzierte und förderte das Militär die Technologieforschung. Die Forschungsabteilung der Australian Imperial Force (AIF) entwickelte eine Rakete, die Nachrichten überbringen konnte. Diese wurde erfolgreich an der Westfront eingesetzt.

Die Royal Australian Navy (RAN) förderte gleichsam Innovationen. John Dumaresq, Kapitän der HMAS Sydney, entwickelte eine Plattform, über die ein Luftfahrzeug vom Schiffsdeck abheben konnte, um der Bedrohung der Schifffahrt durch deutsche Zeppeline zu begegnen. Im Jahr 1917 stimmte die Admiralität der Installation einer sollten Plattform auf der Sydney zu.

Jedoch erhielten nicht alle Innovationen die notwendige Anerkennung. Der australische Ingenieur Lencelot De Mole stellte 1912 einen ersten Entwurf für einen Panzer vor, den er als Kampffahrzeug auf Ketten beschrieb. Er bot es dem britischen Kriegsministerium an und ließ 1915 dieses Modell anfertigen. Sein Panzer ging nie in die Produktion, aber er ist der erste praktische Entwurf für das Kriegsfahrzeug.

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