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Australier an der Westfront

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Neuigkeiten

Veröffentlicht am 16 Oktober 2017

Im März 1916 fanden sich Tausende junger Australier in Nordwestfrankreich wieder – an der Westfront, wo sie bald in die Schlacht ziehen würden an diesem Hauptschauplatz des Krieges.

Die Westfront erstreckte sich über 700 Kilometer von der belgischen Küste über Frankreich bis zur Schweizer Grenze. Sie setzte Soldaten beider Seiten einer neuartigen, industrialisierten Art der Kriegsführung aus, die mit einem neuen Niveau der Schlachtfeldtechnologie aufwartete, zu der mächtige Artillerie, Maschinengewehre, Flugzeuge, Panzer und Gas gehörten. Als die australischen Truppen in Frankreich ankamen, hatte sich der Krieg bereits in den Schützengräben festgefahren, was bedeutete, dass die Truppen sich an extrem gefährliche und äußerst entbehrungsreiche Bedingungen anpassen mussten.

Die australischen Truppen wurden zunächst in das 1. und 2. Anzac-Corps eingegliedert. Diese setzten sich aus australischen und neuseeländischen Verbänden zusammen und standen unter britischem Kommando. Dies blieb so bis zur Gründung des Australian Corps im Jahr 1918. Die Feuertaufe der Australier fand am 19. Juli 1916 in Fromelles statt, als die 5. Division eine Niederlage mit den schwersten Verlusten in der Kriegsgeschichte Australiens erlitt.  Kurz danach schlossen sich die 1., 2. und 4. Divisionen den Kämpfen an der Somme an.

Die Australier gewannen schnell einen Ruf als hartnäckige Kämpfer und nahmen an wichtigen Schlachten teil, darunter an denen in Bullecourt, Messines, der Dritten Ypernschlacht, Amien und Mont St. Quentin. Zur Zeit der Schlacht von Villers-Bretonneux, nach zwei Jahren an der Westfront, hatten die Australier die Erfahrung und Kampffähigkeiten erworben, die ihren Ruf als gefürchtete Kampftruppe während der letzten Schlachten des Krieges zementierten.

In der ersten Schlacht von Villers-Bretonneux am 4. April 1918 verfehlten die Deutschen es knapp, das Dorf zu erobern, aber in der zweiten Schlacht am 24. April waren sie erfolgreich und zwangen die britischen Verteidiger der Stadt, sich zurückzuziehen. Die Deutschen bedrohten jetzt die Stadt Amiens. Falls sie diese eroberten und zur Küste weiterzögen, würden sie die britischen und französischen Armeen voneinander trennen. Es war von höchster Bedeutung, Villers-Bretonneux schnell zurückzuerobern.

Der Plan war relativ einfach: ein nächtlicher Überraschungsangriff ohne vorherigen Artilleriebeschuss. Die 51. und 52. Battalione sollten südlich von Villers-Bretonneux angreifen, während die 57., 59. und 60. Battalione aus dem Norden attackieren und dann nach Südosten auf die alte römische Straße aus Villers-Bretonneux umschwenken sollten. Der Angriff begann spät am 24. April und trotz schwerer Verluste eilten die Australier ihren Zielen entgegen und erreichten die Straße von Villers-Bretonneux nach Le Hamel. Am Morgen des 25. April 1918 hatten australische und britische Truppen Villers-Bretonneux beinahe eingekesselt. Einen Tag später war die Stadt gesichert und eine neue Frontlinie war geschaffen. Die unmittelbare Bedrohung Amiens durch die Deutschen war vorüber

Das neue Sir John Monash Centre in der Nähe von Villers-Bretonneux bietet Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, sich vorzustellen, wie das Leben für die australischen Truppen an der Westfront ausgesehen hat. In seinem 360-Grad-Kino können Besucher immersive Filme erleben, die die Schlachten von Villers-Bretonneux und Hamel wie nie zuvor darstellen.

Sie können Ihr Interesse an einem Besuch des Sir John Monash Centres hier anmelden.

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